Der römische Kaiser Nero gilt als einer der größten Verbrecher der Geschichte, als brutaler, perfider und verrückter Herrscher. Sein Name steht als Synonym für das Böse schlechthin.
ABER: Neueste Forschungen haben ergeben, dass unser tradiertes Bild von Nero vollkommen falsch ist. So wurde vieles überhöht, anderes verschwiegen, manches frei erfunden und oft auch schamlos gelogen.
Unter diesem Gesichtspunkt steht dieses spannende Doku-Projekt: Es beschäftigt sich mit der Denunzierung Neros und setzt sich auf einer zweiten Ebene kritisch mit der Geschichtsschreibung per se auseinander. Denn „die Geschichte“ erzählen immer die Sieger – in Neros Fall seine erklärten Gegner, der römische Adel und die Christen. Beide Gruppen hatten dafür gute Gründe, vor allem wollten sie ihre jeweilige Herrschaft legitimieren - und so kreierten sie aus einem für die damaligen römischen Verhältnisse moderat regierenden Kaiser ein Monster...
Genauso wie die jüngste Nero-Forschung beschreitet auch die narrative Gestaltung des Films neue Wege: Die Geschichte ist wie ein „Kriminalfall“ angelegt, der von einem Profiler mit Hilfe von ExpertInnen geklärt wird. Diese Fachleute kommen aus unterschiedlichen Disziplinen und aus aller Welt. Gemäß der journalistischen Sorgfalt werden alle zentralen Aussagen des Films von diesen ExpertInnen getätigt.
Innovativ ist auch die Inszenierung: Die Reenactments werden wie „Reportagen aus der Vergangenheit“ inszeniert und bringen – verbunden mit modernster CGI -Technologie - dem Publikum die Stimmung dieser Zeit so authentisch wie möglich näher.
TV-Dokumentation
52 Min. / 45 Min.
Buch: Klaus T. Steindl, Heinrich Mayer-Moroni
Regie: Klaus T. Steindl
Koproduktion von Interspot Film mit ORF, ZDF, PBS, France 5, BMB, SBS